Mit Künstlicher Intelligenz neue Perspektiven und Innovationen entdecken

Was ist eigentlich Intelligenz?

Die Definition von Intelligenz ist seit Langem Gegenstand wissenschaftlicher Debatten – eine einheitliche und allgemein anerkannte Antwort gibt es jedoch nicht. Eine Annäherung an den Begriff lässt sich über seine sprachliche Herkunft finden: Das lateinische Wort intellegere bedeutet „einsehen“, „verstehen“ oder „begreifen“. Intelligenz beschreibt demnach die Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen und Probleme durch Denken zu lösen. Im weiteren Sinne umfasst sie die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen, die sich in verschiedenen Bereichen wie Logik, Lernen, Kreativität und Problemlösung manifestiert.

Eine interessante philosophische Perspektive auf den Begriff lieferte der griechische Philosoph Platon. Er betrachtete die intuitive Vernunft als die höchste Form menschlicher Intelligenz. Seiner Auffassung nach ist Intuition eine unmittelbare Einsicht in die Wahrheit, die ausschließlich dem Menschen vorbehalten ist.

[Quelle: National Library of Medicine]

Definition von „KI“

Die Künstliche Intelligent (KI) hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen und entwickelt sich seither kontinuierlich weiter. Es handelt sich hierbei um einen sehr vielschichtigen Begriff, der aufgrund seiner Komplexität keine einheitliche und allgemein anerkannte Definition ermöglicht.

Eine mögliche Begriffsdefinition liefert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Dieses beschreibt KI als “Die Technologie und die wissenschaftliche Disziplin, die mehrere Ansätze und Techniken wie zum Beispiel maschinelles Lernen, maschinelles Schließen und die Robotik umfassen [sic].” Es handelt sich um Soft- und Hardwaresysteme, die Künstliche Intelligenz einsetzen, um in der physischen oder digitalen Welt „rationale“ Entscheidungen zu treffen. Basierend auf der Wahrnehmung und Analyse ihrer Umgebung handeln diese Systeme mit einem bestimmten Maß an Autonomie, um festgelegte Ziele zu erreichen.

[Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik]

Eine gesellschaftliche Einordnung

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, existiert keine allgemeingültige Definition von Künstlicher Intelligenz. Die Einordnung des Begriffs hängt stark vom jeweiligen gesellschaftlichen und individuellen Kontext ab. So gibt es Anbieter, die bereits das automatische Versenden von Eingangsbestätigungen per E-Mail als KI betrachten, während andere den Begriff erst im Zusammenhang mit vollautomatisierten Betriebsprozessen verwenden.

Bemerkenswert ist hierbei die große Kluft zwischen den oft idealisierten Vorstellungen von KI – wie etwa dem Ersetzen von Arbeitskräften oder Maschinen mit menschenähnlicher Intelligenz – und den realen IT-Lösungen, die auf einfachen Algorithmen basieren und als Künstliche Intelligenz vermarktet werden. Angesichts dieser Unterschiede ist es für alle, die sich mit dem Thema KI auseinandersetzen, wichtig, genau hinzuschauen und die tatsächlichen Hintergründe zu verstehen.

Doch ab wann kann man von echten technologischen Innovationen sprechen und wann handelt es sich nur um Marketing?  In der Gesellschaft spielt KI eine immer größere Rolle. Während sie bei einigen Menschen Ängste weckt, oftmals angestoßen durch Science-Fiction-Romane und Filme, sehen andere die Chancen, die mit dieser Technologie verbunden sind. Ein besonders positives Beispiel für technologische Innovationen auf Basis von KI findet sich im Verkehrssektor. Autonome Fahrzeuge und Roboter-Taxis könnten zu einer deutlich höheren Mobilität führen, Energieeinsparungen ermöglichen und gleichzeitig einen erheblichen Rückgang von Verkehrsunfällen zur Folge haben. Diese Entwicklungen zeigen das Potenzial der KI, in verschiedenen Lebensbereichen echte Verbesserungen zu bringen.

Einsatz im industriellen Umfeld

KI hat das Potenzial, die Welt grundlegend zu verändern. Sie erweitert menschliche Fähigkeiten und beeinflusst zahlreiche Bereiche unseres Lebens. Darüber hinaus revolutioniert sie die Industrie. Bereits heute navigieren Transporter autonom durch Fabrikhallen, Anlagen optimieren ihren Energieverbrauch in Echtzeit und Maschinen führen während der Produktion Qualitätskontrollen durch, die automatisch Anpassungen vornehmen. Das Potenzial von KI in der Industrie ist enorm und trägt bereits zur Steigerung der Effizienz, Flexibilität und Zuverlässigkeit in der Produktion bei. Auch bei der Verwaltung und Auswertung von Daten spielt KI schon eine zentrale Rolle.

Dennoch bleibt die Nutzung von KI in der Industrie aufgrund strenger Standards, hoher Anforderungen an die Zuverlässigkeit und des Fachkräftemangels eine komplexe Herausforderung.

Der wahre Umfang der Veränderungen wird erst dann deutlich, wenn wir die Auswirkungen von Technologien wie Robotern, Cobots, generativen KI-Systemen und aufkommenden Innovationen wie Augmented Reality (AR) vollständig verstehen. Diese Technologien ermöglichen es Ingenieur:innen, direkt vor Ort in Echtzeit auf KI-generierte Erkenntnisse zuzugreifen, wodurch die Produktion weiter optimiert werden kann.

Die Rolle der predictive Maintenance

Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) zunehmend in den Werkshallen Einzug hält. Dabei handelt es sich um eine Instandhaltungsstrategie, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Algorithmen den Zustand von Maschinen und Anlagen überwacht, um potenzielle Ausfälle frühzeitig zu erkennen. Das Ziel ist es, Wartungsmaßnahmen gezielt und rechtzeitig durchzuführen, bevor ein Defekt zu unerwarteten und kostspieligen Ausfällen führt. Dabei werden kontinuierlich große Mengen an Daten erhoben und durch KI-Algorithmen verarbeitet und interpretiert, um Muster und Anomalien zu identifizieren, die auf bevorstehende Probleme hinweisen könnten. Predictive Maintenance trägt so zur Optimierung der Betriebsleistung und zur Vermeidung unnötiger Stillstände bei.

Ein Ausblick in die Zukunft

Zukunftsorientierte Unternehmen, die beginnen, KI in ihre bestehenden Arbeitsabläufe zu integrieren und ihre Infrastruktur zu vernetzen, stehen vor einer aufregenden Zeit. Die Mensch-Maschine-Kollaboration, in der Menschen und KI-gesteuerte Roboter zusammenarbeiten, wird eine zentrale Rolle in der Industrie der Zukunft spielen.

Abgesehen von wenigen Ausnahmen hängt der wirtschaftliche Nutzen eines KI-Systems jedoch nicht davon ab, menschliches Verhalten nachzuahmen. Ein C-3PO aus Star Wars als Produktionsplaner mag unterhaltsam sein, wäre aber vermutlich auch ziemlich nervig. In der Praxis genügt oft ein einfacher PC-Monitor als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine (HMI). Erwarten Sie also keine Androiden oder Terminatoren in der Industrie.

Stattdessen werden wir mit unsichtbaren Helfer:innen arbeiten, die gut trainiert und gezielt eingesetzt werden, um alltägliche, manchmal kostspielige Probleme zu lösen und die Arbeit erheblich zu erleichtern. Und genau hier zeigt sich die Stärke von KI. Sie wird zunehmend erfolgreicher darin, wie R2-D2 nützliche Ergebnisse zu liefern – allerdings nur für diejenigen, die die „Sprache“ der KI verstehen.

Und genau das stellt eine der größten Herausforderungen dar: die Sprache der KI zu verstehen und effektiv anzuwenden. Der Einsatz von KI in der Industrie bietet viele Chancen, erfordert jedoch auch eine große Anzahl qualifizierter Fachkräfte, um diese Potenziale zu nutzen.

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